Umbau statt Umzug
Raum gewinnen durch Umbau
Eine Eigentumswohnung in einer Großstadt wie Karlsruhe zu besitzen ist eine feine Sache. Man liebt die eigene Wohnung, kommt gut mit den Nachbarn klar, kennt sich in seinem Viertel aus und fühlt sich dort zuhause. Doch manchmal verändern sich Bedürfnisse ganz plötzlich, wenn zum Beispiel die Familie wächst und mehr Raum für Schlafen, Essen, Kochen, Leben, Feiern, Toben, usw. benötigt. Will man ndeshalb wirklich in eine neue Immobilie umziehen, in der man zwar mehr Platz findet, aber nicht weiß, ob dort die gewohnte Lebensqualität beibehalten werden kann? Und findet man heutzutage überhaupt eine neue passende (Eigentums-)Wohnung in der Wunschumgebung? Aber was früher beispielsweise nach der Geburt des ersten Kindes noch gut funktioniert hat, nämlich Möbel von hier nach da umzurücken, um Raum für z.B. ein Kinderzimmer zu gewinnen, ist nach der Geburt des zweiten Kindes meist überaus knifflig. Wo sollen auf einmal die zusätzlich benötigten 15-20m² herkommen? Der veränderte Bedarf würde also auf den ersten Blick tatsächlich einen Umzug in eine größere Wohnung erfordern, wenn jedes Kind ein eigenes Kinderzimmer haben und den Eltern trotzdem noch genug Rückzugsort bleiben soll. Die aktuelle Situation auf dem Immobilienmarkt macht sehr schnell klar: Eine größere (Eigentums-)wohnung im geliebten Viertel wird oft teuer. Sehr teuer. Wenn man überhaupt etwas Passendes findet...
Wirtschaftlich gedacht
Bei allen Überlegungen pro oder contra eines Umzugs sollte man auch einbeziehen, dass man den jetzt dringend benötigten Platz für lediglich ca. zehn Jahre benötigt. Mal ehrlich: in den ersten ca. zehn Lebensjahren hängen die Kids am Rockzipfel der Eltern und sind exakt an dem Ort, an dem Mama oder Papa gerade auch sind. Ist Mama in der Küche, sind es die Kids überwiegend auch. Sind die Eltern im Wohnzimmer, sind es die Kinder auch. Viel Raum und eigene Zimmer werden während dieser Zeit für die Kinder also nicht benötigt. Vorausgesetzt man zieht keine Nesthocker heran, werden die Kinder dann um die 20 Flüge, verlassen das Zuhause zum Studieren in eine andere Stadt, genießen das Singledasein in den ersten eigenen vier Wänden oder beginnen selbst damit, eine Familie zu gründen. Angenommen man hätte nun eine neue größere Wohnung gekauft, säße man als Eltern nach dem Auszug der Kinder vermutlich noch viele weitere Jahre auf einem Kredit, den man für den Erwerb der größeren Wohnung, die Umzugskosten und die neuen Möbel hätte zusätzlich aufnehmen/austocken müssen - für eine dann viel zu große Wohnung mit Räumen, die man nicht so wirklich (mehr) benötigt. Was man mit 50+ braucht ist vielen Menschen mit 30 meist noch nicht wirklich klar. Und mit 50+ braucht man in der Regel eben keine großen Kinderzimmer mehr.
Don't move, improve!
Die wirtschaftlichere Lösung ist es, eine Fachfrau/einen Fachmann prüfen zu lassen, ob und wo Platz in der vermeintlich zu kleinen Wohnung nicht gut ausgenutzt ist, ob und wo der Grundriss so umgestaltet werden könnte, dass neuer Raum durch intelligente Lösungen geschaffen werden kann. Diesen verschenkten Raum zu entdecken, die Machbarkeit zu bewerten, die Kosten mit dem Nutzen abzuwägen ist für einen geschulten und erfahrenen Innenarchitekten sozusagen Tagesgeschäft. Natürlich sind hier dann häufig Kernsanierungen nötig, die auch eine Investition erfordert, die aber meist wesentlich wirtschaftlicher sind, als der Kauf einer neuen Eigentumswohnung. Bei einem solchen Umbau werden meist u.a. Wände entfernt und woanders neu eingezogen. Aus dem Schlafzimmer kann dann auch schon mal die neue Küche werden und schlaue Stauraumlösungen unter z.B. abgehängten Decken sparen wertvollen Platz und schaffen neuen. Am Ende der Umbaumaßnahmen wird man dann mit einer Wohnung belohnt, die funktional den neuen Anforderungen entspricht und die Lebensqualität in der gewohnten Umgebung weiter aufrechterhält. Ein intelligenter Umbau statt ein oft ungeliebter Umzug in eine neue Wohnung kann also eine gute Option sein, wenn zusätzlicher Raum benötigt wird, gemäß dem Motto: Don´t move, improve!