Alte Heizung ade, hallo Wärmepumpe -
Aber wie funktioniert die eigentlich?
Die Funktionsweise einer Wärmepumpe lässt sich mit dem Prinzip eines Kühlschranks vergleichen – mit dem Unterschied, dass nicht Kälte, sondern Wärme erzeugt wird. Ein Kühlschrank entzieht seinem Innenraum Wärme und leitet diese nach draußen ab, die Lebensmittel werden dadurch gekühlt. Die Wärmepumpe hingegen entzieht der Umgebung außerhalb des Hauses die Wärme und beheizt damit die Wohnräume. Als Wärmequelle dienen Umgebungsluft, Erdreich oder Grundwasser, denen Wärme entzogen wird. Diese wird in der Wärmepumpe mithilfe eines Kältemittels durch Verdichtung auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und dann über Heizkörper und -rohre an die Wohnung oder das Haus abgegeben. Mit einer Wärmepumpe kann ein Haus nicht nur beheizt, sondern im Sommer auch gekühlt werden, ohne dass eine Klimaanlage eingebaut werden muss, vorausgesetzt das Gerät verfügt über eine reversible Wärmepumpen-Funktion. Bei vielen Modellen lässt sich die Kühlfunktion auch nachrüsten. Am besten zum Kühlen mit einer Wärmepumpe eignen sich Wand- oder Fußbodenheizungen.
Das Wärmepumpen-
system
Mit diesen 3 Bestandteilen arbeitet das Wärmepumpensystem:
• Die Wärmequelle (Luft, Erde oder Grundwasser), aus der die Energie aus der Umgebung entzogen wird.
• Die Wärmepumpe, die die gewonnene Umweltwärme mittels Wärmepumpen-Technologie nutzbar macht.
• Das Wärmeverteil- und Speichersystem, das die Wärme in die Wohnräume verteilt oder speichert.
Das Wärmepumpen-
prinzip
Schritt 2 - Verdichten:
Schritt 3 - Verflüssigen:
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe
Trend: R290-Wärmepumpe
Wärmepumpen sind nicht unumstritten. Gerade im Bestand können in manchen Altbauten bisherige Modelle nicht genug Wärme liefern. Wärmepumpen arbeiten nur effizient in Systemen mit einer niedrigen Vorlauftemperatur. Das ist die Temperatur, die das Heizungswasser braucht, wenn es in die Rohre und Heizkörper strömt. Konvektoren und Radiatoren benötigen viel höhere Wassertemperaturen als die für Wärmepumpen gut geeigneten Fußbodenheizungen, die Betriebskosten steigen durch einen erhöhten Strombedarf. Neuere Geräte sollen laut Hersteller jetzt deutlich effektiver sein. Hier sollen sogar die bestehenden Heizkörper erhalten bleiben können. Ob eine Wärmepumpe aber wirklich die sinnvollste Heizungsart für das Gebäude ist, kann nicht immer und überall pauschal mit ja beantwortet werden, sondern die Eignung muss vom Eigentümer und Heizungsbauer im Vorfeld immer geprüft werden. Auch beim Kältemittel gibt es neue technische Entwicklungen. Bestimmte bisher eingesetzte Kältemittel gelten als umweltschädlich. Es handelt sich dabei um synthetische Kältemittel aus Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), die sogenannten "Ewigkeitsgase", die wenn sie in die Umwelt gelangen, dort vermutlich dauerhaft erhalten bleiben. Das natürliche Kältemittel mit der Kennung R290 soll laut Hersteller umweltfreundlicher und besonders energieffizient sein, daher gilt auch eine R290-Wärmepumpe momentan als ein sehr aktuelles Gerät.